Physiotherapie, Osteopathie

Physiotherapie bei Autismus-Spektrum-Störung

Das autistische Syndrom ist eine Entwicklungsstörung aufgrund der Wahrnehmungsstörungen, die aufgrund einer von der Norm abweichenden Wahrnehmung häufig bei Kindern diagnostiziert wird.

Es treten Auffälligkeiten bei der Verarbeitung der Sinnesreize auf. Diese führen zumeist zu Kommunikationsstörungen. Betroffene Kinder nehmen die Umwelt und sich selbst anders wahr und entwickeln sich dementsprechend anders.

Um die Verarbeitung von Sinnesreizen zu fördern hat die Physiotherapie sich als eine bewährte Behandlungsmethode erwiesen.

Physiotherapie im Sinne der Sensomotorischen Integration unterstützt eine adäquate Verarbeitung und Reaktion auf besagte Sinneseindrücke.

„Wer nur unzureichend spürt, wo er sich im Raum befindet, kann sich auch zu anderen nur schlecht in Beziehung bringen.“

Jean Ayres amerikanische Entwicklungspsychologin

Bobath-Therapie für Kinder

Das Nervensystem hat die Fähigkeit ein Leben lang zu lernen. Nach einer Schädigung ermöglicht die Plastizität des Gehirns neue Kapazitäten zu aktivieren. Dies macht sich das Bobath-Konzept zu Nutze. Entwickelt wurde das Konzept von dem Ehepaar Bertha und Dr. Karel Bobath. Die Idee bestand allerdings nicht wie bei anderen Konzepten gleichförmig schematische Übungen als  Therapieeinsatz zu verwenden, sondern die vorhandene Beweglichkeit ganz individuell als Basis für das neu erlernte zu nutzen.

Der erste Schritt der Behandlung besteht aus einer ausführlich vorgenommenen Bewegungsanalyse des Patienten. Das Bewegungsverhalten wird dabei in verschiedenen Situationen im Vergleich zur motorisch normalen Bewegung analysiert. Die Therapie wird den Fähigkeiten und dem aktuellen Entwicklungszustand des Patienten entsprechend angepasst.

Das Hauptaugenmerk der Bobath-Therapie liegt vor allen Dingen im Bereich der neurologischen Erkrankungen wie z. B. Hirnschädigungen, Entwicklungsstörungen und Patienten mit Wahrnehmung- und Koordinationsstörungen.

Vojta-Therapie

Die Vojta-Therapie wurde Anfang der 50er-Jahre von dem Kinderneurologen Prof. Dr. Vojta entwickelt. Die Vojta -Therapie regt das Gehirn an, „angeborene, gespeicherte Bewegungsmuster“ zu aktivieren und als koordinierte Bewegungen in die Rumpf – und Gliedmaßenmuskulatur umzuwandeln. Die Reflexlokomotion (auch Reflexbewegung genannt) ist nach Vojta ein ideales motorisches Basisprogramm für die Therapie einer Bewegungsstörung. Ziel der therapeutischen Anwendung der Reflexlokomotion ist, die automatische Steuerung der Körperhaltung, die Stützfunktion der Extremitäten und die dafür erforderlichen koordinierten Muskelaktivitäten zu bahnen.

Osteopathie

Das Prinzip der Osteopathie bezieht sich zum einen auf die Beweglichkeit des Körpers in seiner Gesamtheit, zum anderen auf die Eigenbewegungen der Gewebe, also auf die Bewegung der einzelnen Körperteile und Organe sowie deren Zusammenspiel.

„Osteopathie will nicht Krankheit heilen, sondern Gesundheit finden.“

Osteopathie soll die Ressourcen des Kindes aktivieren, so dass eine Basis für ein ausgeglichenes Zusammenwirken aller Organsysteme geschaffen wird.

Dazu benutzt der/die Osteopathin ausschließlich seine/ihre Hände und nach einer umfassenden Diagnostik werden mit sanften, manuellen Techniken Blockaden gelöst.

Auf dieser Grundlage wird für das autistische Kind eine Basis zur Selbstregulierung und sensomotorische Entwicklung gelegt.

Osteopathie kann die Basis für eine gesunde sensomotorische Entwicklung schaffen. Physiotherapie begleitet das Kind in seinen Entwicklungsschritten und setzt immer wieder entsprechende Reize.