Auditives Training
Durchführung eines auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungstrainings bei Autisten
nach Grundprinzipien von Dr. A. Tomatis
Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, assoziiert mit Kommunikationsstörungen basierend auf Sinneswahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen. Eine Reizverarbeitung im Sinne von „Filtern“ unwichtiger Sinnesreize sowi die selektive Wahrnehmung sind mehr oder weniger negativ beeinträchtigt. Im Ruhezustand werden aus der Umwelt etwa 1 Mrd. bit pro Sekunde über Sinnesorgane aufgenommen. Die Verarbeitungskapazität beträgt durchschnittlich aber nur 100 bit pro Sekunde! Heute weiß man, dass das Gehirn zum großen Teil eine hemmende Funktion ausübt, um irrelevante, unwichtige Sinnesreize abzufiltern und durch Nebenkanäle in den Hindergrund zu verlagern. Wenn diese Funktion gestört ist, dann herrscht „Chaos im Kopf“.
Viele von uns haben ihre Kinder zum Ausschluss einer Schwerhörigkeit zum HNO-Arzt gebracht. Die Ohren wurden untersucht. Vielleicht wurde noch ein Audiogramm geschrieben, ob die akustischen Reize auch im Gehirn ankommen. Nichts gefunden und weitergemacht…!
Wenige haben sich aber Gedanken gemacht, ob die Reize auch richtig verarbeitet, bzw. richtig wahrgenommen werden. Prof. Dr. Tomatis, französischer HNO-Arzt (1920-2001), hat den Einfluss der Hörwahrnehmung auf die Entwicklung, Sprechen lernen, Sprache, Kommunikation, Lesen, Schreiben, Motorik etc. beobachtet und die Zusammenhänge wissenschaftlich zu erklären versucht.
„Es ist eine Tatsache, dass „ein gesundes Ohr eine notwendige, aber keine ausreichende Bedingung dafür ist, dass wir richtig hören können…..die Nervenimpulse müssen im Gehirn auch weiterverarbeitet werden.“
In der Tomatis-Therapie wird bei Kindern mit Entwicklungs- Lern- und Verhaltensstörungen schwerpunktmäßig, vor allem in der ersten Therapiephase (passive Phase), neben Musik häufig mit der Mutterstimme gearbeitet. Das „Hören lernen“, das Horchen im Mutterleib wird wiederholt.
Wir wissen, dass die Gehirnzellen schon relativ früh in der Schwangerschaft angelegt und anatomisch fertig gestellt werden. Die Entwicklung der funktionierenden Nervensynapsen, den Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen, finden durch adäquate Sinnesreize statt. Das Gehör als Sinnesorgan ist in der 20. Schwangerschaftswoche vollständig ausgebildet und das selektive Hören (Horchen) der Mutterstimme soll nach Tomatis eine entscheidende Rolle für das Gehirn, vor allem in Arealen, die für Kommunikation, Sprache, Bindung und soziales Verhalten zuständig sind, spielen. Durch eine „Horchtherapie“ hier „Tomatis“ genannt, versucht man, diese Entwicklung nachzuholen und Fehlentwicklungen zu korrigieren.
In der zweiten Phase (aktive Phase) werden Feinheiten korrigiert wie bspw. Lesen, Aussprache, Singen usw.
Für den Fall, dass diese Behandlung Ihr Interesse geweckt hat oder Sie noch weitere Informationen benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.